Nachhaltiger Arbeitsschutz beginnt im Kopf
Mit der Einführung der neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sehen sich zukünftig nicht nur Großkonzerne, sondern auch kleinere und mittelständische Unternehmen vor Herausforderungen gestellt.
Erweiterung der Berichtspflichten
Mit der Einführung der neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) Anfang 2023 tritt eine bedeutende Änderung in Kraft. Diese Richtlinie sieht vor, dass Unternehmen künftig detaillierter und nach klar definierten Stufen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen berichten müssen. Diese Verpflichtung wird schrittweise ausgeweitet und wird zukünftig auch kleinere Unternehmen einbeziehen.
Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) – in sämtliche Unternehmensprozesse zu integrieren. Dies umfasst die Anpassung der Produktionsmethoden bis hin zur alltäglichen Betriebsführung, einschließlich der Verwendung umweltfreundlicher Materialien.
Arbeitsschutz als Schlüsselelement
Besonders im Bereich des Arbeitsschutzes zeigt sich das soziale Engagement der Unternehmen. Flexible Arbeitszeiten, faire Löhne, Weiterbildungsmöglichkeiten und die Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden sind unmittelbar mit nachhaltigem Wirtschaften verknüpft. Investitionen in Sicherheit und Gesundheit sind somit Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements und die Einbindung von Sicherheitsfachkräften sind entscheidende Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Unternehmenskultur.
Herausforderungen bewältigen
Die Bewältigung von Herausforderungen wie der Widerstand gegenüber Veränderungen in den Arbeitsabläufen erfordert eine transparente und kultursensible Kommunikation über die Bedeutung und Ziele von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Dies kann beispielsweise durch Workshops, die Beschäftigte aus verschiedenen Kulturkreisen einbeziehen, gefördert werden.
Diese Herausforderungen sollten Führungskräfte als Chance begreifen, um die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen nachhaltig zu steigern.
Nachhaltiger Arbeitsschutz als gemeinsame Mission
Eine nachhaltige Sicherheits- und Gesundheitskultur erfordert die Verankerung dieser Prinzipien auf allen Ebenen der Unternehmen. Die aktive Beteiligung der Mitarbeitenden und eine offene Fehlerkultur, in der Fehler als Lernmöglichkeiten genutzt werden, sind hierbei zentral.
Führungskräfte sind gefordert, klare Nachhaltigkeitsziele zu setzen und die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Ihre Vorbildfunktion in Sachen Arbeitsschutz und die Förderung einer sicheren Arbeitsumgebung sind unerlässlich. Nur so können sie die Nachhaltigkeit ihres Unternehmens effektiv stärken und einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung leisten.
Online - 30 Minuten: Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz (live)
Die Rolle der Beratenden im Arbeitsschutz
Beratende im Arbeitsschutz spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer sicheren und gesunden Arbeitsplatzkultur. Ein proaktiver Ansatz mit präventiven Maßnahmen ist entscheidend, um Unfälle und Krankheiten zu vermeiden. Die Partnerschaft mit dem Management gewährleistet eine effektive Umsetzung der Arbeitsschutzstrategien, während das Feedback der Beschäftigten zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen beiträgt.
Darüber hinaus ist die Verwendung von bewährten Methoden und Modellen, wie dem Stufenmodell der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) oder Behavior Based Safety (BBS), ein Schlüssel für den Erfolg. Diese Ansätze helfen, Risiken systematisch zu identifizieren, zu analysieren und zu minimieren. Innovative Tools und Technologien wie der Einsatz von Virtual Reality (VR) für Sicherheitsschulungen können zudem die Effektivität von Arbeitsschutzmaßnahmen erheblich steigern.
Nachhaltigkeit in der ias-Gruppe
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