Nachhaltiger Arbeitsschutz beginnt im Kopf
Mit der Einführung der neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sehen sich zukünftig nicht nur Großkonzerne, sondern auch kleinere und mittelständische Unternehmen vor Herausforderungen gestellt.
Anfang 2023 trat eine bedeutende Änderung in Kraft: Die neue EU-Richtlinie zur Nachhaltig keitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) wurde eingeführt. Diese Richtlinie sieht vor, dass Unternehmen künftig detaillierter und nach klar definierten Stufen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen jährlich berichten müssen. Diese Verpflichtung wird schrittweise ausgeweitet und wird zukünftig auch kleinere Unter nehmen einbeziehen. Ab 2026 gilt sie für Unternehmen, die mindestens zwei der drei Merkmale erfüllen: Ihre Bilanzsumme erreicht mindestens 25 Millionen Euro, die Nettoumsatzerlöse betragen 50 Millionen Euro oder mehr oder die Zahl der Beschäftigten beträgt mindestens 250. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment – Social – Governance: „ESG“) – in sämtliche Unternehmensprozesse zu integrieren. Dies umfasst die Anpassung der Produktionsmethoden bis hin zur alltäglichen Betriebsführung, einschließlich der Verwendung umweltfreundlicher Materialien.
Nachhaltige Dienstleistungen
Die ias-Gruppe befindet sich selbst auf dem Weg zur Nachhaltigkeit und beschäftigt sich als eigene Unternehmensgruppe mit den CSRD-Verpflichtungen. Vor allem aber zahlen die Dienstleistungen der ias-Gruppe auf die Nachhaltigkeit von Unternehmen ein. Von den 17 Kern-Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs = Substainable Development Goals) stehen dabei zwei im Fokus: „Gesundheit und Wohlbefinden“ (SDG 3) und „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ (SDG 8). Die Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiten den gelingt beispielsweise durch Programme zur mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz. Eine menschenwürdige Arbeit zeichnet sich auch durch sichere Arbeitsbedingungen aus. Eine Verbesserung des Risikomanagements hilft, die Zahl von Arbeitsunfällen und Fällen von Berufskrankheiten zu minimieren und die Leistungsfähigkeit einer Organisation zu steigern.
Stärkung des Arbeitsschutzes
- Priorisierung von Arbeitssicherheit im gesamten Betrieb; fester Bestandteil von Teammeetings
- Führungskräfte als Vorbilder in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Einbeziehung und Mitwirkung der Beschäftigten, zum Beispiel in interaktiven Formaten
- Benennung von Sicherheitsbeauftragten als Multiplikatoren und Bindeglied zwischen Führung und Belegschaft
- Integration sicherheitsgerechter Arbeitsweisen in die Leistungsbeurteilung
- Bereitstellung ergonomischer Arbeitsmittel
- Berücksichtigung psychischer Belastungen
- Etablierung einer offenen Fehlerkultur
Arbeitsschutz als Schlüsselelement
Betrachtet man die drei Säulen der Nachhaltigkeit, so fällt der Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes vor allem unter die Säule Soziales. Flexible Arbeitszeiten, faire Löhne, Weiterbildungsmöglichkeiten und die Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden sind unmittelbar mit nachhaltigem Wirtschaften verknüpft. Investitionen in Sicherheit und Gesundheit sind somit Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements und die Einbindung von Arbeitsmedizinern und Fachkräften für Arbeitssicherheit sind dabei wichtige Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen, gesunden und sicheren Unternehmenskultur.
Wer in die Sicherheit seiner Beschäftigten investiert, investiert in die Nachhaltigkeit
Nachhaltiger Arbeitsschutz als gemeinsame Mission
Eine nachhaltige Sicherheits- und Gesundheitskultur erfordert die Verankerung von Nachhaltigkeitsprinzipien auf allen Ebenen der Unternehmen. Die aktive Beteiligung der Mitarbeitenden und eine offene Fehlerkultur, in der Fehler als Lernmöglichkeiten genutzt werden, sind hierbei zentral. Führungskräfte sind gefordert, klare Nachhaltigkeitsziele zu setzen, zum Beispiel die Minimierung der Zahl der Arbeitsunfälle. Außerdem braucht es die notwendigen Ressourcen. Die Vorbildfunktion von Führungskräften in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz und die Förderung einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung sind unerlässlich. Nur so können sie die Nachhaltigkeit ihres Unternehmens effektiv stärken und einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung leisten.
Online - 30 Minuten: Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz (live)
Die Rolle der Beratenden im Arbeitsschutz
Beratende im Arbeitsschutz sind bei der Schaffung einer sicheren und gesunden Arbeitsplatzkultur von zentraler Bedeutung. Ein proaktiver Ansatz mit präventiven Maßnahmen ist entscheidend, um Unfälle und Krankheiten zu vermeiden. Die Partnerschaft mit dem Management gewährleistet eine effektive Umsetzung der Arbeitsschutzstrategien, während das Feedback der Beschäftigten zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen beiträgt. Darüber hinaus ist die Verwendung von bewährten Methoden und Modellen, wie dem Stufenmodell der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) oder Behavior Based Safety (BBS), ein Schlüssel für den Erfolg. Diese Ansätze helfen, Risiken systematisch zu identifizieren, zu analysieren und zu minimieren. Innovative Tools und Technologien wie der Einsatz von Virtual Reality (VR) für Sicherheitsschulungen können zudem die Effektivität von Arbeitsschutzmaßnahmen erheblich steigern.
Um Transparenz im Thema Nachhaltigkeit darzustellen, ist es wichtig, Fortschritte messbar zu machen.
Personalisierte Prävention sollte im Vordergrund stehen
Durch die Anpassung von Sicherheitsmaßnahmen an die spezifischen Bedürfnisse und Risiken jedes Einzelnen können Beratende im Arbeitsschutz dazu beitragen, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter den bestmöglichen Schutz sowie die passende Gesundheitsvorsorge erhält. Ein Beispiel ist die Berücksichtigung der konkreten Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmender und die damit verbundene Bereitstellung angepasster Arbeitshilfen und arbeitsmedizinischer Vorsorgen. Betrachtet werden dabei jedoch nicht nur physische Aspekte, sondern auch die psychische Gesundheit, die in der modernen Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Indem Beratende die Unternehmen dabei unterstützen, ein umfassendes Verständnis vom Arbeits- und Gesundheitsschutz zu entwickeln und dieses zu implementieren, tragen sie maßgeblich zur Nachhaltigkeit und damit einer gesunden Arbeitsumgebung bei.
Ausblick
Die ias-Gruppe wird den Weg der Nachhaltigkeit weiter beschreiten. In 2026 wird der erste offizielle Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Bereits jetzt werden Maßnahmen aufgesetzt, um in den drei zentralen Säulen (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) weiter voranzukommen. Dies wirkt sich nicht nur auf die Unternehmensgruppe intern aus. Das Ziel ist auch, das Dienstleistungsangebot für die Unternehmen nachhaltiger aufzustellen – und dieses Angebot nach außen zu kommunizieren.
Nachhaltige Vernetzung
Die ias-Gruppe stärkt die Nachhaltigkeit ihrer Dienstleistungen für ihre Kunden u. a. durch verschiedene Maßnahmen:
- Flächendeckende Präsenz und vielfältige Angebote vernetzter Dienstleistungen, wo durch z. B. Reisezeiten und -kosten verringert werden
- Alle treffen sich online von jedem Ort aus, das Angebot unterstützt hybrides Arbeiten
- Eingesetzte Rechenzentren sind nachhaltig
- Die Standorte für Präsenzberatung liegen zentral und sind gut an ÖPNV angebunden
Nachhaltigkeit in der ias-Gruppe
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