Prävention 4.0. im Arbeitskontext leben – 3 Punkte, auf die es ankommt
Prävention 4.0 versteht sich als Ansatz, der Erkenntnisse und Methoden der Gesundheitsprävention mit Erkenntnissen aus der Forschung zu Gendermedizin, Arbeits- und Organisationspsychologie, Sozialwissenschaft und anderen Bereiche verbindet.
Prävention 4.0
1. Prävention 4.0 schöpft ihr Potenzial aus Ganzheitlichkeit und Interdisziplinarität
Prävention 4.0 versteht sich als Ansatz, der Erkenntnisse und Methoden der Gesundheitsprävention mit Erkenntnissen aus der Forschung zu Gendermedizin, Arbeits- und Organisationspsychologie, Sozialwissenschaft und anderen Bereiche verbindet. Dieser ganzheitliche Blick, bei dem die Erkenntnisse und Werkzeuge unterschiedlicher Disziplinen zusammengeführt werden, ermöglicht es, zukunftsgerechte, präventive Empfehlungen zu erstellen.
Dies gilt auch und ganz besonders für die komplexen Fragestellungen der modernen Arbeitswelt. Ein Beispiel: Die wachsende Nutzung von Formen des mobilen Arbeitens oder Homeoffice bringt Herausforderungen auf körperlicher Ebene (Sicherheit, Ergonomie etc.) wie auch auf der psychischen Ebene (beispielsweise Entgrenzung von Arbeit und Freizeit oder ständige Erreichbarkeit) mit sich und wirft darüber hinaus organisationale Fragen auf (Führung auf Distanz, hybrides Arbeiten…). Wirksame Lösungen müssen daher die Perspektive unterschiedlicher Fachprofessionen enthalten.
Gesundheitsvorsorge in Deutschland - Potenziale für die Arbeitswelt
2. Prävention 4.0 braucht vernetzte Gesundheitsleistungen
Wie kann es gelingen, im Unternehmen personalisierte Präventionsangebote zu machen, ohne dass Aufwand und Kosten explodieren? Wie erreicht man überhaupt alle Mitarbeitenden und auch die, deren Gesundheitsbewusstsein noch nicht so ausgeprägt ist? Und kann ein Präventionsangebot überhaupt so gestaltet werden, dass es flexibel genug ist, um mit den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und der Organisation mitzuwachsen?
Die Lösung liegt in vernetzten Gesundheitsleistungen, die die Vorteile persönlicher Betreuung mit den flexiblen Möglichkeiten digitaler Anwendungen auf intelligente Weise kombinieren. Um Menschen individuell und bedürfnisorientiert zu beraten, braucht es die Kompetenz und Erfahrung von Gesundheitsexpert:innen, die Risikofaktoren herausfinden und bewerten können – sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene. Ergänzt wird diese Betreuung um ein breites und flexibles digitales Angebot, das unmittelbar an die persönliche Beratung andockt und die Menschen jeweils an dem Punkt abholen, an dem sie sich befinden. Der Einsatz digitaler Tools ermöglicht gleichzeitig eine Messbarkeit der erfolgten Maßnahmen, so dass es trotz Personalisierung möglich ist, aggregierte Erkenntnisse auf Unternehmensebene zu erhalten, die wiederum erneut in den Kreislauf persönlicher Expert:innenberatung einfließen. Vernetzte Gesundheitsleistungen ermöglichen es, mit hoher Kompetenz immer individuell zu beraten.
Austausch, Infos und Vorträge zum Thema Prävention 4.0
3. Die neue Rolle der Arbeitsmedizin
Eine besondere Bedeutung in der Prävention der Zukunft kommt der Arbeitsmedizin zu. Durch die gesetzlichen Bestimmungen wie beispielsweise das Arbeitssicherheitsgesetzes (ASiG) sind Betriebsärzt:innen in Unternehmen quer durch alle Branchen verankert und haben somit die Möglichkeit, 43 Millionen Menschen, die im Vorfeld einer Erkrankung nur selten den Arzt oder die Ärztin aufsuchen, für die Prävention und Gesundheitsförderung zu gewinnen. Arbeitsmediziner:innen sehen Mitarbeitende im Verlauf der Erwerbsbiographie in jeder Lebensphase an deren Arbeitsplatz. Sie kennen sowohl die konkreten Tätigkeiten mit den entsprechenden Belastungs- und Beanspruchungspotenzialen als auch das individuelle Gesundheits- bzw. Krankheitsprofil von Beschäftigten. Vor diesem Hintergrund sind Betriebsärzt:innen dafür prädestiniert, eine zentrale und koordinierende Rolle in der Prävention 4.0 einzunehmen. Gemeinsam mit Gesundheitsexpert:innen anderer Disziplinen sorgen sie dafür, dasspersonalisierte, lebensphasenspezifische, geschlechtergerechte und gendersensible Prävention in Unternehmen auf den Weg gebracht werden kann und Menschen somit ermöglicht, in jeder Lebensphase ihre Wirkungskraft zu entfalten.
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Prävention 4.0
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