BGM im Mittelstand 2019/2020
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Zeiten digitaler Transformation
Studie
Kontakt
Sie haben Fragen, Anregungen oder suchen einen Interviewpartner? Wir freuen uns auf Nachricht von Ihnen.
- redaktion@ias-gruppe.de
Hintergrund der Studie
Mittelständischen Unternehmen fehlen häufig die Instrumente, um nachhaltig für die Mitarbeitergesundheit aktiv zu werden. Die Studie „BGM im Mittelstand 2019“ beleuchtet den Status quo sowie aktuelle Trends.
Die Studie "BGM im Mittelstand 2019/2020" zeigt:
- die Beurteilung psychischer Belastungen (GB Psych)
- den Zusammenhang von BGM und digitalem Wandel
- aktuelle Trends zur Praxis des BGM vor allem in mittelständischen Unternehmen
- die Nachhaltigkeit der Gesundheitsprävention.
Studie "BGM im Mittelstand" kostenfrei downloaden:
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie
Das Verständnis für den Einfluss von psychischer und physischer Gesundheit der Mitarbeiter auf die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens nimmt zu. Dennoch stecken Unternehmen noch wenig finanzielle und personelle Ressourcen in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Das ist das Fazit einer aktuellen Studie der Zeitschrift Personalwirtschaft, der ias-Gruppe, des Fürstenberg Instituts und der Techniker Krankenkasse.
Vergleich zu BGM-Studie 2015
Sie knüpft an eine Erhebung aus dem Jahr 2015 an. In der Befragung von 284 Teilnehmern erhob die Studienredaktion nun, wie sich die Implementierung vom BGM und Maßnahmen der Gesundheitsprävention seitdem entwickelt haben. Um den Status der Mitarbeitergesundheit zu analysieren, suchten vor vier Jahren noch die meisten Unternehmen Antworten in harten Fakten wie Fehlzeitenreporten.
BGM im Mittelstand 2015
55% aller Unternehmen (und 72% der größeren Mittelständler) führen eine GB psych durch.
Im Jahr 2019 hat die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen (GB psych) dagegen um 20% zugenommen: 55% aller Unternehmen nutzen sie als Analysemethode und erhalten damit einen differenzierteren Blick auf Faktoren, die Mitarbeiter tatsächlich belasten. Bei größeren Mittelstandsunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind es sogar 72%.
Luft nach oben
Hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Aktivitäten gibt es aber noch Luft nach oben: Nur zwei Drittel der Unternehmen leiten nach einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen Maßnahmen ein, und weniger als die Hälfte kontrolliert auch deren Wirksamkeit.
70% halten Arbeitsverdichtung und schlechte Führungskultur für die Hauptursachen psychischer Belastungen.
Als Hauptursachen für psychische Belastung geben die Teilnehmer gleichauf mit jeweils rund 70% die Faktoren Arbeitsverdichtung und schlechte Führungskultur an. Trotz allem scheint die Befassung mit psychischen Faktoren noch nicht auszureichen: Zwar denken 42% der Befragten, dass der Einfluss von Arbeitsverdichtung und Schnelllebigkeit auf die seelische Gesundheit in ihrem Unternehmen noch zu wenig beachtet wird.
Mehr als die Hälfte der Befragten aber hält das BGM des eigenen Unternehmens noch nicht für nachhaltig genug, weil viele Maßnahmen „Eintagsfliegen“ seien. Eine Ursache dafür könnte in der organisatorischen Verankerung des Themas liegen: In jedem dritten Unternehmen ist niemand explizit für das Thema BGM zuständig, und bei einem weiteren Drittel liegt es als Zusatzaufgabe bei einem Personalreferenten.
Interview zur Studie
Beitragsbilder: iStock / liuzishan