Wie gefährlich ist eine Fettleber?
Rund ein Drittel der Erwachsenen in den Industrienationen hat eine Fettleber und weiß es nicht. Denn die Beschwerden sind eher unspezifisch
Körper & Seele
Häufig wird die Diagnose Fettleber (Steatosis hepatis) als Zufallsbefund während einer Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane festgestellt. Meistens wird mit einer Fettleber ein zu hoher Alkoholkonsum assoziiert und Patient:innen ein geringerer Alkoholkonsum empfohlen. Aber nur in 10 Prozent der Fälle ist der Alkoholkonsum die eigentliche Ursache. In 90 Prozent der Fälle ist eine zu zucker- und fettreiche Ernährung Schuld an dieser Wohlstandserkrankung.
Erste Anzeichen für eine Leberverfettung und Organvergrößerung können Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Blähungen sowie ein Völlegefühl im rechten Oberbauch sein. Heikel ist, dass diese Beschwerden nicht spezifisch sind und die Betroffenen oft nicht an eine Lebererkrankung denken. Sie leiden oft unter deutlichem Übergewicht und Diabetes mellitus. Dabei ist die Funktion der Leber, krankmachende Substanz aus dem Blut zu filtern, eingeschränkt – mit negativen Auswirkungen auf unseren Stoffwechsel. Schlimmstenfalls kann dies über viele Jahre zu einem Leberschaden mit Anstieg der Leberenzyme im Blut und einer Leberfibrose führen. Durch Änderungen des Lebensstils und Gewichtsabnahme können Sie effektiv gegensteuern (siehe Kasten).
Dr. Stephanie Stein
Fachärztin für Innere Medizin, Kardiologie bei ias PREVENT Stuttgart
So kann sich die Leber wieder erholen
- Ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker, geringem Anteil gesättigter Fette (meist in tierischen Produkten enthalten), ausreichend Ballaststoffen und mindestens drei Portionen Gemüse, Salat oder Obst
- Im Alltag mehr körperliche Bewegung einbauen (Treppe statt Aufzug!), dreimal pro Woche 30 Minuten Ausdauersport
- Geringer Alkoholkonsum: Männer nicht mehr als 0,5 Liter Bier oder 0,25 Liter Wein pro Tag, für Frauen gilt die Hälfte
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