Digitales Leitbild bei Maiwald
Hybride und mobile Zusammenarbeit ist für viele Unternehmen Alltag geworden. Die Kanzlei Maiwald setzt auf einen gesunden Umgang mit Technologien und entwickelt ein digitales Leitbild für mehr digitale Kompetenz im Unternehmen.
Spezial
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Wert bei Maiwald. Damit ist bei der Münchner Kanzlei für Intellectual Property auch ein verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen ihrer rund 240 Mitarbeitenden gemeint. Neben Angeboten zur Förderung der physischen und mentalen Gesundheit bedeutet das auch, den Blick auf die sich verändernden Anforderungen zu lenken, die durch die Digitalisierung der Arbeitswelt in den vergangenen Jahren entstanden sind.
Hybrides Arbeiten wird Alltag
Noch während der Pandemie wurde klar, dass nicht alle Mitarbeitenden dauerhaft ins Münchner Büro zurückkehren werden. Die Umstellung auf digitales Arbeiten sei damals problemlos und schnell gelungen, aber wie bei vielen Unternehmen wurden Fragen rund um digitale Teamarbeit und digitale Kompetenzen nicht abschließend geklärt.
„Das Herzstück unserer Kanzlei sind unsere Mitarbeiter:innen“, sagt Dr. Martin Huenges, Partner bei Maiwald. „Es ist unsere Verantwortung, dass sie ihr persönliches Potenzial auch mit Blick auf die Herausforderungen der Digitalisierung entfalten können und wir dafür die richtigen Angebote für die Kommunikation in den Teams, die Stärkung der digitalen Kompetenzen und die technische Ausstattung schaffen.“
Es ist unsere Verantwortung, unseren Mitarbeiter:innen die richtigen Angebote für die Kommunikation in den Teams, die Stärkung der digitalen Kompetenzen und die technische Ausstattung zu bieten.
Um die digitale Zusammenarbeit zu stärken, entstand gemeinsam mit Hye-Jung Chung und Dr. Stephanie Tremmel, Arbeitspsychologinnen der ias Aktiengesellschaft und der ias health & safety GmbH, das Projekt „Digitales Leitbild“.
Vernetzung von digital und analog
Das Projekt wurde dafür auf drei Ebenen aufgesetzt: Auf Unternehmensebene steht das digitale Leitbild, das im gesamten Unternehmen einen Rahmen für gesundes und kompetentes Arbeiten mit digitalen Medien schaffen soll. Erstellt wird es partizipatorisch, also in Workshops mit einer durchmischten Gruppe und in Feedbackrunden mit allen Mitarbeitenden. Auf der Teamebene werden auf Basis des Leitbilds Teamchartas mit konkreten Teamregeln erarbeitet. Dadurch entsteht ein gegenseitiges Commitment für den Umgang und die Zusammenarbeit entlang der Frage „Was ist uns wichtig?“. Ergänzt werden diese beiden Ebenen durch ein Blended Learning, in dem jede:r Mitarbeiter:in die eigene Medienkompetenz in einer Selbstlernphase in Web Based Trainings stärkt und in einem gemeinsamen Online-Austausch das Wissen vertieft.
„Die Medienkompetenz der Mitarbeitenden sollte gezielt ausgebaut und unterstützt werden, damit alle auch das passende Handwerkszeug haben, um mit den neuen Anforderungen umzugehen“, erklärt Hye-Jung Chung von der ias Aktiengesellschaft.
Gelebtes Leitbild
Den Erfolg des Projektes spürt man bei Maiwald bereits. Die gemeinsame Arbeit am digitalen Leitbild, an den Teamchartas und im Blended Learning haben neuen Austausch und neue Formate ins Leben gerufen, die mittlerweile fest verankert sind. Ausschlaggebend war die Einbindung verschiedener Berufsgruppen und Hierarchien innerhalb der Kanzlei, um die unterschiedlichen Perspektiven einzube ziehen. Der Kulturwandel zeigt sich im Kleinen: in hierarchieübergreifenden Meetings, Feedbacks und den Aha-Effekten beim Blended Learning.
Es ist mir wichtig, dass alle eingebunden sind, sonst wird das Leitbild schnell brüchig.
Transparenz und kontinuierliche Kommunikation waren der Schlüssel zum Erfolg. „Es ist mir wichtig, dass alle eingebunden sind, sonst wird das Leitbild schnell brüchig. Deswegen habe ich immer wieder motiviert und versucht, klarzumachen, dass es kein Selbstläufer ist, sondern nur etwas werden kann, wenn möglichst viele mitmachen“, sagt Projektleiter Lars Weißbach. „Entscheidend war die gute Zusam menarbeit mit Frau Chung und Frau Dr. Tremmel von der ias-Gruppe. Sie kennen das Unternehmen sehr gut und können genau auf die Bedürfnisse ein gehen. Das Projekt hat uns definitiv weitergebracht, auch wenn es die bekannten kleinen Schritte sind, die eine Veränderung einleiten.“
Viele Unternehmen fragen sich: ‚Brauchen wir das wirklich?‘, wenn es um digitale Kompetenzen und ein digitales Wertesystem geht.
Dr. Stephanie Tremmel von der ias health & safety GmbH kennt diese kleinen Schritte gut. „Viele Unternehmen fragen sich: ‚Brauchen wir das wirklich?‘, wenn es um digitale Kompetenzen und ein digitales Wertesystem geht. Aus der Erfahrung wissen wir, dass die Unterschiede im Verständnis von digitaler Arbeit meist erst zu Tage treten, wenn es ganz konkret wird. Deswegen passen wir unsere Angebote immer individuell an die Unternehmen an.“
Teamcharta — Was bedeutet das?
Jedes Team erarbeitet gemeinsam eine Teamcharta. Auf Basis des digitalen Leitbilds werden für die Teamcharta konkrete Teamregeln erstellt. Eine Teamcharta umfasst 10 bis 15 Regeln, Beispiele dafür:
- Wir treffen uns 1x im Monat für einen Jour fixe.
- Wir versenden Arbeitsaufträge per E-Mail (und nicht überandere Kanäle).
- Wir geben einander konstruktives Feedback.
- Wir machen unsere Kamera in virtuellen Treffen an.
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Dieser Text ist in dem ias-Kundenmagazin impulse erschienen, das Sie als ePaper abonnieren können.