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Digitale Reizüberflutung: Wie präventive Maßnahmen das Gehirn schützen können

Wie verarbeitet das Gehirn digitale Informationen – und wie viel Digitalkonsum verträgt es? Viele Unternehmen nutzen die Digitalisierung als Innovationsmotor für optimierte Arbeitsprozesse. Dr. Alexandra Schröder-Wrusch, Medizinerin und Vorständin der ias Aktiengesellschaft und der ias Stiftung, erklärt, wie Sie Ihre Mitarbeitenden vor digitalem Stress schützen und ihre Gesundheit nachhaltig fördern können.

symbolik des verstandes in den Händen

Neue Technologien verstehen: Wie viel Digitalkonsum verträgt unser Gehirn?

Die Digitalisierung ist stets eine Chance für Veränderung, kann aufgrund ihrer Komplexität aber auch durchaus eine Herausforderung sein. Stichwort Multitasking. Viele digitale Tools und Apps arbeiten reizgetrieben und ziehen unsere Aufmerksamkeit mit Symbolen, Geräuschen und Farben auf sich. Die Folge: Die Reizdichte und -frequenz sind ständig erhöht. Je öfter wir zwischen verschiedenen Kontexten wechseln, desto schwieriger wird es für das Gehirn, stabile Strukturen aufzubauen und diese sauber abzulegen. Indem wir uns bei der Nutzung digitaler Medien auf einen Kanal fokussieren, statt uns in einer Vielzahl von offenen Programmen und Anwendungen zu verlieren, entlasten wir unser Gehirn.

Die Digitalisierung ist ein Innovationsmotor, der Arbeitsprozesse optimiert – darüber sind sich Forscher:innen, Mediziner:innen und Anwender:innen weitestgehend einig. Gleichzeitig steigen Arbeits- und Zeitdruck aufgrund einer angepassten Erwartungshaltung, die vom sekundenschnellen Beantworten von E-Mails oder Chatnachrichten bis hin zu der Teilnahme an mehreren aufeinanderfolgenden Videocalls reicht.

Wie wollen wir Technologie in unserem Unternehmen einsetzen?

Damit Unternehmen ihre Mitarbeitenden unterstützen, aber auch schützen können, bedarf es einer ganzheitlichen Aufklärung und einer grundlegenden organisationalen Debatte: Wie wollen wir Technologie in unserem Unternehmen einsetzen? Richtlinien für die digitale Kommunikation und Regeln für den Umgang mit Technologien sind gute Ansätze, um Mitarbeitende strukturiert anzuleiten.

Prävention 4.0: Ganzheitliche, personalisierte Vorsorge auch gegen digitalen Stress

Die Arbeit ist für uns Menschen ein erheblicher Lebensfaktor. Prävention 4.0 ist aus diesem Grund nicht nur personalisiert, sondern auch lebensphasenspezifisch, geschlechtergerecht und gendersensibel. Ein wichtiger Erfolgsfaktor in diesem Zusammenspiel aus Vorsorge und Selbstsorge ist die (digitale) Resilienz. Diese ist erlernbar. Denn ebenso, wie das menschliche Gehirn in der Lage ist, komplexe Sachverhalte oder digitale Tools zu verstehen und anzuwenden, so kann es auch für den bewussteren Umgang mit Technologien konditioniert werden. Unternehmen können digitalem Stress entgegenwirken, indem sie sich damit auseinandersetzen, wie viele Technologien sie gleichzeitig einführen und wie viele davon sie ständig erneuern. Im Rahmen von Prävention 4.0 werden organisationale Handlungsmöglichkeiten außerdem um einen weiteren, essentiellen Aspekt ergänzt: Was kann und soll ein jedes Individuum, ausgehend von Faktoren wie Alter, Bildungsstand und Gesundheitsstatus, tatsächlich leisten? Prävention 4.0 betrachtet den Menschen in seiner Einzigartigkeit – und schafft Potential für Unternehmen als Gesamtheit.

Den gesamten Artikel lesen Sie im >> FAZ Personaljournal

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