DB-Präventionsprogramm für Führungskräfte
Die individuelle Gesundheit ist von vielen Faktoren geprägt: Ernährung, Bewegung, Lebensstil – und nicht zuletzt von den Genen. DB-Betriebsärztin Dr. Anika Brea Salvago und Dr. Anne Collisi von der ias PREVENT erklären, was jede:r tun kann, um gesund alt zu werden.
Prävention
Was bedeutet Epigenetik und warum ist sie wichtig für unsere Gesundheit?
Dr. Collisi: Gesundheitliche Veränderungen sind nur zu etwa 30 Prozent von unseren Genen bestimmt. Die restlichen 70 Prozent werden davon beeinflusst, wie unser Lebensstil ist. Zum Beispiel, wie wir uns ernähren, wir uns bewegen. Das passiert über chemische Prozesse. In einem Check-up können wir mit dem „EpiAge-Test“ das biologische Alter bestimmen. Wenn dieses über dem kalendarischen Alter liegt, dann gilt es, genauer hinzuschauen.
Dr. Brea Salvago: Das mit dem EpiAge-Test bestimmte biologische Alter ist keine unveränderliche Größe. Sie gibt eine Orientierung, ob die aktuelle Lebensweise die Gesundheit fördert, oder ob es Zeit für Veränderung ist. Man könnte auch sagen, die epigenetischen Einflüsse verhalten sich wie ein Lichtschalter: Durch sie können Gene an- und ausgeschaltet werden. Diese Weichen können wir jederzeit im Leben neu stellen. Deswegen kann und sollte man auch mit Ende 50 noch anfangen, etwas für sich zu tun.
Jeder Mensch hat zu 70 Prozent Einfluss darauf, ob er/sie gesund alt wird.
Welche Erkrankungen können durch Prävention beeinflusst werden?
Dr. Collisi: Die moderne Prävention kann viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr früh erkennen und durch gezielte Maßnahmen rauszögern oder so verändern, dass sie gar nicht erst entstehen. Genau deshalb bietet die DB ihren Führungskräften und Fachexpert:innen einen Check-up bei der ias PREVENT an. Unser Check-up hat den Vorteil, dass wir die komplette Stoffwechselgesundheit sehen und beispielsweise einen Diabetes 10-20 Jahre, bevor er zum Tragen kommt, erkennen können.
Dr. Brea Salvago: Die personalisierten Präventionsmaßnahmen spielen dabei eine entscheidende Rolle: unser Ziel ist es, jeden Mitarbeitenden – ganz im Sinne des DB-Mottos – „Einziganders“ zu betrachten und passende Angebote zur Verfügung zu stellen, die die individuelle Gesundheitskompetenz berücksichtigen. Was sperrig klingt, meint letztlich: mit entsprechenden Maßnahmen kann ich wesentlich Einfluss darauf nehmen, wie ich altere und welche Erkrankungen ich bekomme beziehungsweise vielleicht dann auch nicht bekomme.
Unser Ziel ist es, passende Angebote zur Verfügung zu stellen, die die individuelle Gesundheitskompetenz berücksichtigen.
Warum ist Gesundheitskompetenz gerade für Führungskräfte so wichtig?
Dr. Collisi: Wenn man mit hoher Intensität und Schlagkraft arbeitet, ist es umso wichtiger, dass man sich Zeit nimmt, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern. Wir wissen heute, dass auch Stress und Belastungen im Beruf sogenannte nicht-traditionelle Risikofaktoren sind. Auch die gilt es frühzeitig zu erkennen und zu beeinflussen. Das eigentliche Ziel von Prävention ist es, die gesunde Lebensspanne maximal auszuweiten.
Dr. Brea Salvago: Führungskräften kommt beim Thema Gesundheitskompetenz auch eine besondere Vorbildfunktion und Verantwortung zu. Sie können zu einer Sensibilisierung für gesundheitsbezogene Themen im gesamten Unternehmen beitragen. Neben den Führungskräften nehmen auch die Betriebsärzt:innen eine entscheidende Rolle ein: Sie sind im Laufe des Arbeitslebens für die Mitarbeitenden mitunter der einzige bzw. der häufigste Zugang zu einer medizinischen Einrichtung und damit zu medizinischer, ganzheitlicher Beratung.
ias PREVENT
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