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Bundesdruckerei: Innovation aus Tradition

Banknoten, Briefmarken, Urkunden, Identitätsdokumente – seit mehr als 250 Jahren produzieren die Bundesdruckerei und ihre Vorgänger unternehmen Wertdruckpapiere mit dem Prädikat: fälschungssicher.

Praxisreport

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Längst hat sich das Unternehmen vom klassischen Drucker zu einem führenden Anbieter von Sicherheitslösungen für Behörden, Staaten und Unternehmen gewandelt. Im Zeitalter globaler Vernetzung und weltweiter Mobilität ist der Schutz von Identitäten und Daten eines der zentralen Schlüsselthemen des 21. Jahrhunderts. Gesucht sind innovative Hochsicherheitslösungen – und helle Köpfe.

Fachexperten langfristig an das Unternehmen zu binden, ist eine der Aufgaben von Claudia Konrad, Leiterin HR Center of Expertise. Seit 2007 ist Konrad bei der Bundesdruckerei – ein gutes Jahrzehnt geprägt von gravierenden Veränderungen und einem Kulturwandel, den sie mitgestalten konnte. Themen wie Talentmanagement, Employer Branding und strategische Personalentwicklung hat sie mit aufgebaut.

Parallel haben sich Portfolio und Image des Unternehmens verändert: „Vor fünfzehn Jahren hätte sich kaum ein IT-Spezialist bei uns beworben. Die Bundesdruckerei war für Wert- und Banknotendruck bekannt, aber nicht für IT-Sicherheit. Heute haben wir über 400 Mitarbeiter in den Entwicklungsbereichen“, sagt Konrad.

Grundstein für Neues legen 

Inzwischen ist das Unternehmen weltweit als Impulsgeber für Sicherheitslösungen etabliert. Fachkräfte sind trotzdem Mangelware – auch in Berlin, das ansonsten viele Talente anzieht. Direkt in der pulsierenden Mitte der Hauptstadt, im Szenebezirk Kreuzberg, sitzt das Traditionshaus umgeben von jungen Start-ups. Genauer gesagt in der Kommandantenstraße, wo einst die deutsch-deutsche Grenze verlief.

Mauern niederreißen – das hat sich auch die Bundesdruckerei zur Aufgabe gemacht. Und wird dabei tatkräftig durch den Bereich Human Resources unterstützt, etwa bei der Umgestaltung von Arbeitsräumen. Wo immer möglich, werden ehemals kleine und enge Büros in helle, offene Denklabore umgewandelt. Die neuen Arbeitswelten sollen den interdisziplinären Austausch anregen und die Bundesdruckerei als Arbeitgeber attraktiver machen.

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Es müssen Brücken gebaut werden zwischen einer Behörden- und  Start-up-Mentalität. 
 

Claudia Konrad

Leiterin HR Center of Expertise

„Insbesondere für unsere kreativen Denker und Tüftler in den Innovations- und Entwicklungsbereichen sind Freiräume notwendig. Hier müssen sozusagen Ideen in der Luft jongliert werden können, damit einige von ihnen fliegen lernen“, sagt Konrad. Ein frischer Wind fegt inzwischen auch durch die offenen und transparenten Produktionshallen, die heute eher an ein Zukunftslabor als eine Druckwerkstatt erinnern. 

Tradition versus Innovation 

Trotz allem Wandel bleiben die Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Bundesdruckerei enorm hoch, entsprechend viel Wert wird auf Strukturen, Prozesse und Regelwerke gelegt. „Das bringt unser Geschäft mit sich: Wir sind schließlich ein Hochsicherheitsunternehmen, das über hochsensible Daten von Millionen Bundesbürgern verfügt. So gilt bei der Herstellung von Pässen und Ausweisen eine Null-Fehler- Toleranz“, betont Konrad und beschreibt, was sie hier nach wie vor reizt: „Es müssen viele Brücken gebaut werden – nicht nur zwischen einer Behörden- und Start-up-Mentalität, Altbewährtem und Neuem, sondern auch zwischen unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen.“ 

Rund 2.700 Mitarbeiter in geschätzt 200 Berufsbildern – wie Chief Visionary Officer, Sales Manager, Chemiker oder Mechatroniker – vereint die Bundesdruckerei-Gruppe. Stellen, die individuell besetzt, gefördert und mit der Brille eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements betrachtet werden müssen. Allein in der Produktion halten knapp 900 Schichtarbeiter die Herstellungsmaschinen rund um die Uhr am Laufen.

Um diesen Anforderungen gerechter zu werden, hat die Bundesdruckerei 2013 eine eigene Stelle für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) geschaffen. Neu aufgesetzt wurde das BGM mit der ias-Gruppe. „Immer wieder gab es Berührungspunkte mit der ias als namhafter Berater zu Gesundheitsthemen. Wir fühlten uns gut verstanden und professionell unterstützt – insbesondere bei der Argumentation für ein ganzheitliches BGM, das die Gesundheit und Leistung der Mitarbeiter sowie die Unternehmenskultur und unseren wirtschaftlichen Erfolg fördert“, so Konrad.

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Heute geht das Gesundheitsmanagement weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Eng verknüpft mit Angeboten zur individuellen Weiterbildung und Entwicklung wie Fachlaufbahnen oder study@bdr, stärkt es den einzelnen Mitarbeiter und tätigkeitsübergreifend auch das Wir-Gefühl. „Das Vertrauen in uns als Arbeitgeber wächst und hält auch disruptiven Veränderungsprozessen stand“, freut sich Konrad. Denn die Digitalisierung von Leistungen, internen Prozessen und Tätigkeiten ist längst nicht abgeschlossen. 

Offen für neue Führungsideen 

Schulungsangebote begleiten den Wandel. Hier stehen auch Themen wie Design Thinking oder agiles Führen zur Wahl. „Natürlich wird die Bundesdruckerei nicht plötzlich zu einer agilen Organisation ohne Führungsmannschaft“, erklärt Konrad. „Dennoch bieten wir gezielt Maßnahmen, für die es bisher keine Blaupause im Unternehmen gibt. Wir wollen Impulse für neue Formen des Arbeitens und Führens geben, die im Idealfall auf alle Ebenen abfärben. So enthält das agile Management Methoden, die in jedem Arbeitskontext eingesetzt werden können.“

Ein mutiger Spagat, der im Gesamtpaket zu gelingen scheint. Das jedenfalls zeigt der Realitätscheck: Die Bundesdruckerei ist ein mehrfach ausgezeichneter Arbeitgeber. Fast keine Stelle bleibt unbesetzt. Und die Fluktuation? Die liegt unter dem Durchschnitt: Rund 13 Jahre verbleiben Mitarbeiter im Unternehmen. 

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