Resiliente Organisationen

Jede:r, der sich mit der unbegrenzten Flut an Informationen zur weltpolitischen Lage, Naturkatastrophen, sozialen Unruhen und vielen mehr tagtäglich auseinandersetzt, braucht ein hohes Maß an innerer Stärke. Hiobsbotschaften aus aller Welt erfordern eine hohe Belastbarkeit und die Fähigkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Auch auf individueller Ebene, wenn es beispielsweise um bedeutende Themen wie die zunehmende Arbeitsbelastung aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels oder die steigenden Anforderungen am Arbeitsplatz aufgrund der Digitalisierung geht, lässt es sich mit ihr besser leben. Resilienz ist ein multidimensionales Konstrukt, das Aspekte von Kompetenz (erlernbar), Fähigkeit (anwendbar) und Eigenschaft (relativ stabil) vereint. Resilienz ist keine fixe Eigenschaft; sie lässt sich trainieren und stärken. 

Personen mit hoher Resilienz sind in der Lage, schwierige Lebenssituationen zu meistern. Gerade in Zeiten einer Polykrise, in denen mehrere Krisen gleichzeitig auftreten, ist dies von besonderer Bedeutung. Mitarbeitende mit hoher Widerstandsfähigkeit stärken ihr Unternehmen, und ein widerstandsfähiges Unternehmen kann auch seinen Mitarbeitenden helfen, Krisen erfolgreich zu überwinden. Die Verbindung zwischen der Resilienz auf individueller und institutioneller Ebene ist von großer Bedeutung, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Wenn eine Person eine hohe individuelle Resilienz aufweist, kann sie auch dazu beitragen, die Resilienz einer Organisation zu steigern. Auf der anderen Seite können gut funktionierende Strukturen dazu beitragen, die Resilienz der einzelnen Personen zu fördern. 

Manche Menschen bringen Schutzfaktoren mit oder entwickeln diese in der Kindheit. Andere müssen ihre Resilienz bewusst trainieren. Es ist wertvoll, im Vorhinein Strategien zu erlernen, um in stressigen Situationen darauf zurückgreifen zu können. So kann es ohne die entsprechenden Strategien in Stresssituationen zu automatisierten Reaktionen wie Flucht, Verdrängung oder Wut kommen. Solche Reaktionen helfen oft nur kurz-, aber nicht langfristig. Deswegen ist es wichtig, die eigenen Abwehrmechanismen zu kennen, um bewusst Abstand zu nehmen und zu überlegen, was wirklich helfen würde.

Es ist wichtig, dass Führungskräfte einen umfassenden Blickwinkel einnehmen und auch im Bereich der Gesundheit achtsam handeln. Ein bewusster Umgang mit Stress, sei es negativer oder positiver Stress, führt zu einer erhöhten Resilienz im anspruchsvollen beruflichen Kontext. Führungskräfte können als Multiplikatoren einen großen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden nehmen. Investitionen in die Gesundheit, wie medizinische Check-ups und psychologische Angebote, machen das Unternehmen widerstandsfähiger und erfolgreicher. Konkrete Beratungsangebote stärken den Netzwerkgedanken und das Vertrauen in die Führungsetage.