Gesundheit ist Teil der Vision
Die Marke IKEA steht nicht nur für Einrichtungsprodukte, sondern für einen Lebensstil, bei dem Nachhaltigkeit und Gesundheit eine zunehmend größere Rolle spielen. Davon profitieren Kunden und Mitarbeiter
Praxisreport
Es ist der 23. Dezember 2020 und wir treffen Beate Mini per Videoschalte in ihrer Küche. „Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeite ich ausschließlich im Homeoffice“, erklärt Beate Mini, die als Country Health and Wellbeing Leader das Gesundheitsmanagement von IKEA Deutschland steuert und eine Vision mit Leben füllt: „Wir wollen vielen Menschen einen besseren Alltag schaffen. Bei unseren Mitarbeitern fangen wir an.“
Körperliche und seelische Gesundheit, Kompetenzaufbau und gute Führung sind für Mini wesentliche Bausteine für motivierte und zufriedene Mitarbeiter, die die IKEA-Vision auch glaubhaft transportieren können. „Unser Ansatz ist von jeher ein humanistischer, unsere Vision eine globale: Mitarbeiter weltweit sollen bei IKEA die gleichen Erfahrungen machen“, so Mini. Das gelte für Förder- und Bonusprogramme wie auch die Gesundheitsangebote. So hat sich IKEA auf die Fahne geschrieben, in allen Ländern kostenfreie Grippeschutzimpfungen oder Mitarbeiterberatungen anzubieten. Was in Deutschland selbstverständlich anmutet, ist anderorts ein Novum. Dabei soll es aber nicht bleiben.
Die Auswertungen der ias-Gruppe zeigen detailliert, wo wir nachbessern müssen.
Klare Anleitung für das BGM
Doch wie wird die Vision vom besseren (Arbeits-)Alltag Realität? Für IKEA Deutschland gilt: Alle Bereiche (Units), von der Zentrale über die Einrichtungshäuser bis hin zum Supportcenter, bekommen „klare Ziele, einfache Strukturen und Empfehlungen für praxistaugliche Prozesse, die den Rahmen für BGM-Arbeit vor Ort bilden und lokale Besonderheiten und die Mitbestimmung berücksichtigen“. Eine neue Betriebsvereinbarung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) dient dabei als eine Art Gesundheitsfahrplan.
Mit über 19.900 Mitarbeitern ist Deutschland der größte Markt des schwedischen Möbelkonzerns. In den 54 Einrichtungshäusern von Kiel bis München erwecken die People & Culture Manager (Personalmanager) das Gesundheitsmanagement zum Leben. Unterstützt werden sie durch die neuen lokalen BGM-Steuerkreise, qualifiziert durch Schulungen gemeinsam mit der ias-Gruppe. So erhält jeder Standort ein grundsätzliches BGM-Verständnis. Das Besondere ist: Die Steuerkreise aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern erfahren gemeinsam, welche Handlungsfelder, Tools oder Netzwerke IKEA bietet, um Gesundheitsrisiken abzustellen und die Arbeits- und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten.
Mit frühzeitiger Intervention und Prävention soll verhindert werden, dass Mitarbeiter überhaupt erst erkranken. Ansatzpunkte dafür liefern Zahlen, zum Beispiel aus der jährlichen Mitarbeiterbefragung. Aus deren Analyse leitet der übergeordnete, zentrale Steuerkreis um Beate Mini Zahlen und Maßnahmen zu möglichen Gesundheitsrisiken ab. Parallel laufen Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen in jedem Einrichtungshaus. „Eine wertvolle Informationsquelle, aus denen sich wichtige Handlungsfelder ergeben“, sagt Mini. „Die Auswertungen der ias-Gruppe zeigen detailliert, was in den Tätigkeitsbereichen und Standorten gut läuft und wo wir nachbessern müssen.“
Anders sein aus gutem Grund
Die Marke IKEA steht für einen Lebensstil: „Wir haben es geschafft, frischen Wind in deutsche Wohnzimmer zu bringen, auch die Türen für Gesundheit und Nachhaltigkeit sind offen“, sagt Mini. Viele Produktwelten lassen sich sinnvoll mit Lifestyle und Wellbeing verknüpfen. So stand bereits das Thema „Work-Life-Sleep-Balance“ für Kunden und Mitarbeiter im Fokus. Das passende Bett samt Matratze natürlich auch. „Wir haben begonnen, Gesundheit in unseren Projekten gleich von Anfang an mitzudenken. Gesundheitsförderung wird immer mehr zum selbstverständlichen Teil unserer Personal- wie Organisationsentwicklung.“
Veränderungen in der Pandemie
Zum Zeitpunkt des Interviews sitzt Deutschland im zweiten Lockdown fest und bei IKEA bleiben, wie fast im gesamten Einzelhandel, die Türen geschlossen. Wie begegnet der Konzern der globalen Pandemie? Mit Optimismus aus Tradition: „Im Laufe unserer langen Geschichte hatten wir immer dann die besten Ideen, wenn wir uns den größten Herausforderungen gegenübersahen“, so Mini.
Das scheint sich auch jetzt zu bewahrheiten. So nutzt IKEA die ruhigeren Wochen, um Online-Kanäle auszubauen, Umbauarbeiten zu realisieren oder Mitarbeiter weiterzubilden. Jeder, der wie Beate Mini daheim arbeiten kann, darf das tun. Mit plötzlichen Veränderungen hat IKEA wenig Berührungsängste. „Hier helfen Schnelligkeit und Fehlertoleranz. Einfach anpacken, ausprobieren und notfalls nachbessern“, lautet die Devise.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: So scheut IKEA auch nicht davor zurück, sich von etablierten Dingen zu verabschieden, wie dem beliebten IKEA-Katalog. Nach 70 Jahren Erfolgsgeschichte ist das gedruckte Aushängeschild des Möbelhauses jetzt passé: nicht nachhaltig, zu unflexibel. Stattdessen arbeitet IKEA an digitalen Lösungen und legt erneut die Weichen für weitere Erfolge und einen besseren Alltag für viele.
Aus Schweden in die Welt
IKEA wurde 1943 von Ingvar Kamprad in dem Waldstädtchen Älmhult in Schweden als Versandkatalogunternehmen gegründet. Was damals klein begann, entwickelte sich nach und nach zu einer weltweiten Möbelmarke. In Deutschland ist der Konzern seit 1974 vertreten. In mittlerweile 54 Einrichtungshäusern arbeiten mehr als 19.900 Mitarbeiter. Weltweit sind rund 217.000 Menschen für IKEA tätig.
Dieser Praxisreport ist in dem ias-Kundenmagazin impulse erschienen, das Sie als ePaper abonnieren können.
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