Warum Betriebsärzte in KMU?
Kleinst-, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) machen einen Großteil deutscher Betriebe aus. Hier ist gefühlt niemand ersetzbar. Präventionsmaßnahmen sind nicht nur gesetzlich verpflichtend, sondern auch aus geschäftlicher Sicht ein Muss. Trotzdem gibt es in diesen Unternehmen noch großen Informationsbedarf, was die Abdeckung durch Betriebsärzte angeht.
Arbeitsmedizin
Werden Sie eigentlich sinnvoll betriebsärztlich betreut?
Chronisch kranke Mitarbeiter können bei Unternehmen mit einer kleinen Belegschaft zum weitaus größeren unternehmerischen Risiko werden, als es in einem großen Unternehmen der Fall wäre. Es ist gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen besonders nötig, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung zu gewährleisten. Auch weil kleine und mittlere Unternehmen den Nachwuchs in Deutschland ausbilden.
Die Auswirkungen fehlender Betreuung, eines nicht vorhandenen BGM sind in einem kleinen und mittelständischen Unternehmen mindestens genauso groß wie in einem DAX-Konzern, wenn nicht bedrohlicher. Wenn ich 20 Mitarbeiter habe und einer davon hat Diabetes und ist alle vier Wochen für drei Tage krank, dann kann das eine existenzielle Bedrohung für das ganze Unternehmen werden.
Gesetzliche Regelungen zum Betriebsarzt
Jedes Unternehmen in Deutschland – unabhängig von der Größe – muss Sicherheitsfachkraft und Betriebsarzt bestellen oder verpflichten, das schreibt das Arbeitssicherheitsgesetz jedem Arbeitgeber vor.
Zusammenhang von digitaler Transformation und BGM wird unzureichend erkannt
Mit dem Argument knapper personeller Ressourcen entscheiden sich aber noch immer zu viele kleine, Kleinst- und mittelständische Unternehmen gegen die gesetzlich vorgeschriebene Umsetzung vom betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Oft fehlt eine systematische Herangehensweise an das Thema. Dabei ist genau das laut der Studie „BGM im Mittelstand“ durch die digitale Transformation vonnöten.
Die Erfahrung zeigt, es besteht oftmals noch nicht genügend Kenntnis darüber, dass Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter richtungsweisend für die eigene Zukunftsfähigkeit sind.
Prävention für Krisenzeiten durch rechtssichere Betreuung
Besonders deutlich wird das in Krisenzeiten, wie der Corona-Pandemie: Hier hat sich sehr eindrücklich gezeigt, dass diejenigen Unternehmen mit einem strategisch ausgerichteten BGM besser durch Krisen kommen. Dazu zählt natürlich auch ein tüchtiger Betriebsarzt der als Experte an der Seite rechtssicher berät und betreut. Sie waren schnell wieder handlungsfähig.
Mold-Masters Europa: "Auf einen Schlag fehlten Mitarbeiter"
Gerhard Motzigemba,
Umsetzungsbeauftragter für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
„Unser Werkstandort liegt in Baden-Baden. Mitte März kam es im Elsass vermehrt zu Krankheitsfällen, was wiederum dazu führte, dass unsere Mitarbeiter, die täglich vom Elsass nach Deutschland pendeln, nicht mehr die Grenze passieren durften. Es fehlten auf einen Schlag einige Mitarbeiter im Büro und in der Produktion. Das war nur eine von vielen Herausforderungen der letzten Wochen. Um größere Produktionsausfälle zu verhindern, brauchten wir für unseren Werksbereich schnell ein tragfähiges Sicherheitskonzept. Die ias-Gruppe war eine starke Stütze in der angespannten Zeit. Betriebsarzt Dr. Ulrich Jürchott unterstützte uns mit praktischen Ratschlägen und mit ias-Sicherheitsingenieur und Brandschutzbeauftragten Philipp Schilling stand ich über MS Teams in engem Austausch. So war es uns möglich, eine Begehung auf Distanz durchzuführen, potenzielle Sicherheitsgefahren aufzuspüren und umgehend zu korrigieren.“
Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist ein Hebel des Gesetzgebers, um die Problematik von mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz in den kleineren Unternehmen in Bewegung zu setzen. Es hat allerdings noch immer nicht alle erreicht.
Digitale Alternativen für eine maximale Ausschöpfung der Grundbetreuung
Wir kennen die Problematiken kleiner und mittelständischer Unternehmen und sind darauf ausgerichtet, eine maximale Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden Betreuungszeiten durch die Grundbetreuung zu erzeugen. Dazu nutzen wir gern Videosprechstunden/Teleberatung und Konzepte für das jeweilige Gewerbe. Wir kümmern uns seit jeher insbesondere um den Mittelstand sowie kleinere Unternehmen.
Für Kleinstunternehmen gibt es das sogenannte Unternehmermodell, bei dem sie eigenverantwortlich eine Gefährdungsbeurteilung durchführen können. Dazu qualifiziert sich der Verantwortliche durch die Teilnahme an entsprechenden Seminaren und Lehrgängen der Berufsgenossenschaft. Mit der Bewertung der Situation allein ist es aber nicht getan. Einer Gefährdungsbeurteilung sollten Maßnahmen folgen. Eine Handlungsableitung nach den bestehenden Gesetzen nimmt allerdings viel wertvolle Zeit in Anspruch und bindet Ressourcen, die woanders gebraucht werden.
Trotz der zunächst anfallenden Kosten rechnet es sich, diese Arbeit in die Hände erfahrener Experten zu geben, die schnell verfügbar sind.
Die Betriebsärzte der ias-Gruppe beraten und begleiten Unternehmen auch bei
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BEM-Prozessen
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Umgang mit Langzeiterkrankten
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Bei der Etablierung von arbeitsmedizinischen Prozessen
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