Wachsam bleiben - Pläne anpassen
Die meisten Unternehmen und Behörden haben ihre Pandemiepläne seit dem Ausbruch von Corona aktualisiert. Warum es weiterhin nötig ist, das Thema im Fokus zu behalten verdeutlichen die Sicherheitsexperten Stefan Kampe und Michael Haug.
Arbeitssicherheit
Was Michael Haug, Brandschutzingenieur und Sicherheitsingenieur bei der ias health & safety GmbH, und Stefan Kampe, Fachleiter Sicherheitstechnik, ias Aktiengesellschaft, den Unternehmen deutschlandweit seit Jahren raten, ist durch die derzeitige Pandemielage schnell umgesetzt worden: Unternehmen mussten rasch handeln und festlegen, welche Maßnahmen nach Ausbruch der Pandemie zu treffen sind. Betriebe in technischen und organisatorischen Abläufen herunter-, aber auch wieder hochzufahren, mussten Unternehmen weltweit in kürzester Zeit in Erfahrung bringen und lernen.
Zu wissen, wer was wann macht, was wann zu tun ist, hilft die sogenannte Chaosphase zu verkürzen und somit handlungsfähiger zu bleiben.
Ein Pandemieplan muss dem aktuellen Kenntnisstand zum Coronavirus permanent angepasst werden.
Wettbewerbsvorteil dank Vorbereitung
„Unternehmen mit einem Pandemieplan hatten bereits Masken, als sie auf dem Markt knapp zu werden drohten, und waren durch die Ausstattung zum mobilen Arbeiten, wie zum Beispiel Laptops, handlungsfähig“, sagt Stefan Kampe. „Auf den Fall der Fälle“ vorbereitete Unternehmen hatten dadurch einen Wettbewerbsvorteil. Sie konnten schneller in den (wenn auch nur teils) eingeschränkten Betrieb starten beziehungsweise diesen weiterführen. Allerdings hatten die wenigsten Unternehmen vor der Corona-Krise einen Pandemieplan.
Unabdingbar: Anpassung und Weiterentwicklung
Wissen sie es jetzt zukünftig besser? Die Relevanz des Themas ist in den Behörden und Unternehmen angekommen. Es wäre aber falsch, Pandemieplanung damit als erledigt anzusehen – das gilt auch für die aktuelle Pandemie. Um das relativ junge Virus besser zu verstehen, läuft die Forschung auf Hochtouren und liefert weltweit immer neue Erkenntnisse. „Ein Pandemieplan muss dem aktuellen Kenntnisstand zum Coronavirus permanent angepasst werden“, sagt Stefan Kampe. „Das Thema darf nicht in der Schublade landen.“ Ein Beispiel sind die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zum Thema Mundschutz. Dieser sollte zuerst gar nicht, dann nur die Anderen, schließlich auch den Träger selbst schützen. Eine gravierende Rolle für die Betriebe spielte zudem die Entdeckung der Rolle von Aerosolen bei der Verbreitung des Virus. Natürlich muss der Pandemieplan an diese aktuellen Erkenntnisse angepasst werden. Aber auch rechtliche Änderungen, wie zum Beispiel die neue SARS-CoV-2 Arbeitsschutzregel, sollten mit einfließen.
Die Abläufe werden in einem Pandemieplan festgelegt. Damit sie sitzen, sollte man sie üben.
Neue technische Maßnahmen finden und deren Umsetzung zu planen, wie die Belüftung sicher zu gestalten, ist nur ein Aspekt von vielen. Nach den Erfahrungen der letzten Monate werden verstärkt branchen- und objektgebundene Notfallpläne erstellt. Sprich: Je nach Belegschaftsstruktur und Arbeitsbranche gilt es, das konkrete Risiko nach aktueller Sachlage abzuschätzen, und diesen zu erwartenden Risiken zu begegnen. „All diese Erkenntnisse, Erfahrungen und Änderungen müssen sich in der risikogerecht angepassten Pandemieplanung niederschlagen“, sagt Michael Haug.
Zusammengefasst - darauf kommt es an
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Notfallmanagement
Ein Pandemieplan ist Teil des Notfallmanagements und sollte nicht losgelöst von anderen Notfallmanagementsystemen aufgestellt werden.
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Struktur
Durch einen Pandemieplan darf keine Doppelstruktur für Notfälle entstehen. Sie kostet im Ernstfall zu viel Zeit, bindet Ressourcen und kostet Geld.
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Krisenstab
Der Krisenstab sollte sich regelmäßig vergewissern, dass alle Kontaktdaten und Abläufe aktuell und greifbar sind.
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Verantwortlichkeiten
Hier ist die Betrachtung der Schnittstellen relevant, auch um Doppelarbeiten zu vermeiden. So kann etwa die Personalabteilung überprüfen, ob die zuständigen Mitarbeiter des Krisenstabs vertreten werden oder ausfallen.
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Übung
Die Abläufe sollten geübt werden.
Dieser Erfahrungsbericht ist in dem ias-Kundenmagazin impulse erschienen, das Sie als ePaper abonnieren können.
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