Vitamin D - Welchen Einfluss hat das „Sonnenhormon“?
Um das Vitamin D ranken sich viele Mythen. Genau betrachtet handelt es sich um gar kein Vitamin, sondern um eine Vorstufe eines Hormons.
Prävention
Sobald die Tage kürzer und die Sonnenstunden weniger werden, wird für viele Menschen Vitamin D zu einem festen Nahrungsergänzungsmittel - nicht wissend welche Gefahren eine Selbstmedikation bergen kann. Dr. med. Jutta Drees, Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie bei der ias PREVENT in Düsseldorf, schafft Klarheit.
Vitamin D gilt als wichtig für das Immunsystem und wird als Vorstufe eines Hormons überwiegend mithilfe der Sonne in der Haut gebildet. Daher die Bezeichnung "Sonnenhormon". Es aktiviert die T-Zellen der Körperabwehr, die sogenannten Killerzellen, die für ein gesundes Immunsystem unverzichtbar sind. Sie erkennen infizierte Körperzellen und vernichten sie. Laut einer dänischen Studie* ist Vitamin D von entscheidender Bedeutung für die Funktion der Killerzellen. Besteht ein Mangel bleiben diese Killerzellen im Ruhezustand und können Krankheitserreger nicht gezielt bekämpfen. Gerade jetzt in der Zeit von Oktober bis März reicht die Stärke der Sonnenbestrahlung aber nicht aus, um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D zu gewährleisten.
Ernährung und Vitamin D
In der Regel gelingt es nicht über die Ernährung einen ausreichenden Vitamin D Spiegel aufzubauen. Gerade einmal 10-20 % werden über die übliche Nahrung aufgenommen. Also können Sie es als Nahrungsergänzungsmittel zuführen.
Richtig dosieren: Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel
Bei einem nachgewiesenen Mangel wird empfohlen Vitamin D als Nahrungsergänzung einzunehmen. Über den optimalen Vitamin D Spiegel gibt es in der Literatur unterschiedliche Angaben. Allgemein akzeptiert ist eine Grenze von 30 ng/ml.
- Nach aktueller Datenlage gibt es Hinweise darauf, dass die regelmäßige Einnahme von kleineren Mengen, wie zum Beispiel 1000 - 2000 IE/Tag, effektiver ist, als die Einnahme von Depotpräparaten.
- Hoch dosierte Vitamin D-Präparate können kurzfristig zum Auffüllen des Speichers eingesetzt werden.
Die häufig empfohlene Kombination von Vitamin D mit Vitamin K2 zur Verbesserung der Wirkung auf die Knochengesundheit und zum Schutz vor Gefäßverkalkungen unter hohen Vitamin D Dosierungen, ist aktuell wissenschaftlich nicht belegt.
Gefahren bei der Selbstmedikation
Vitamin D sollte nur bei einer eindeutigen Indikation, wie einem nachgewiesenen Mangel, zusätzlich eingenommen werden. Bei langfristiger täglicher Einnahme von Vitamin D-Präparaten besteht die Gefahr einer Überdosierung und ernsthafter Gesundheitsprobleme. Dazu zählen Übelkeit, Erbrechen oder Erkrankungen der Niere. Die mögliche Vergiftung ist darauf zurückzuführen, dass der Körper das fettlösliche Vitamin nicht ausscheiden kann und es so im Fett- und Muskelgewebe gespeichert wird.
Klarheit, ob die Einnahme eines Vitamin D-Präparates für Sie sinnvoll ist, kann nur ein Bluttest verschaffen, der auch im Rahmen des PREVENT Check-ups angeboten wird.
* Studie „The vitamin D receptor and T cell function“, 2013
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