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Erfahrungsbericht: Brandschutz beim Sana Klinikum

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind bei Feuer doppelt in der Pflicht: Mitarbeiter müssen sich aber auch die Hilfsbedürftigen in Sicherheit bringen können. Das Sana Klinikum Hof überlässt bei Brandschutz und Notfallmanagement nichts dem Zufall.

Praxireport

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Auf einer Station kommt es wegen eines technischen Defekts zu einem Zimmerbrand mit starker Rauchentwicklung. 24 Patienten sind in Gefahr. Sie müssen schnell evakuiert werden. So geschehen im Sana Klinikum Hof glücklicherweise nur im Rahmen einer Brandschutzübung.

„Bei einem Feuer muss jeder unserer Mitarbeiter genau wissen, was zu tun ist“, sagt Dr. Holger Otto, Geschäftsführer des Klinikums. Deshalb ließ Otto im Herbst 2016 eine groß angelegte Evakuierungsübung durchführen und fachmännisch von Brandschutzexperten der ias-Gruppe beurteilen. „Dieser Testlauf sollte zeigen, was bereits gut läuft und was wir verbessern müssen, um im Ernstfall wirklich gut gerüstet zu sein.“

Brandschutz und Notfallmangement als Investment in Gesundheit und Region

Das Sana Klinikum Hof gehört zu den größten Akutkrankenhäusern in Bayern. Mit Konzepten zum organisierten Brandschutz und Notfallmanagement investiert es in die Sicherheit und Gesundheit von Mitarbeitern, Patienten – und den Menschen der Region. Denn wird ein Krankenhaus durch ein Feuer beschädigt, können Kranke nicht optimal versorgt werden. Das Vertrauen der Öffentlichkeit leidet.

    Bei einem Feuer muss jeder genau wissen, was zu tun ist.

    Dr. Holger Otto

    Geschäftsführer Sana Klinikum Hof

    Reiner Kopp von der ias health & safety GmbH (einem Unternehmen der ias-Gruppe) ist Brandschutzexperte und betreut das Klinikum bereits seit 2011 im Arbeitsschutz. Bei der Evakuierungsübung waren er und sei- ne Helfer als stille Beobachter vor Ort und beurteilten das Geschehen: Wie reagiert das Pflegepersonal im Notfall? Ist das Alarmierungssignal überall zu hören? Wie läuft die Evakuierung der Patienten ab? Wann ist der betroffene Bereich vollständig geräumt? Kommt weiteres Pflegepersonal zur Unterstützung hinzu?

    Retten, räumen, raus

    Insgesamt 180 Personen – darunter das Krankenpflegepersonal, Komparsen, die Feuerwehr, der Rettungsdienst und die Polizei – nahmen an der realistisch angelegten Übung teil und arbeiteten zusammen: Das Pflegepersonal löste den Alarm aus und konnte bis zum Eintreffen der Feuerwehr bereits mehrere Patienten aus den verrauchten Zimmern holen und auf Nachbarstationen („die nächstgelegenen Brand- und Sicherheitsabschnitte“) bringen. Die „Retter in Rot“, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, evakuierten die noch verbliebenen Patienten aus den verrauchten Bereichen und probten auch die Evakuierung über das Treppenhaus sowie – etwas spektakulärer – über die Drehleiter an der Fassade.

    Fazit nach der Übung: „Klinik und Feuerwehr arbeiteten verantwortungsvoll und vorbildlich Hand in Hand.“ Das konnte Rainer Kopp dem Geschäfts- führer Dr. Otto versichern. Zudem erläuterte er, wo er Verbesserungspotenzial sieht, und stellte so sicher: „Im Klinikum weiß jetzt jeder, was zu tun ist, wenn es brennt.“ Dank der Übung sind die Mitarbeiter des Sana Klinikums Hof gut auf den Ernstfall vorbereitet. 

    Drei Fragen an...

    Reiner Kopp, Sicherheitsfachkraft/Brandschutzbeauftragter der ias health & safety GmbH

    Herr Kopp, worin besteht die besondere Herausforderung beim Brandschutz in Krankenhäusern?
    Krankenhäuser sind sogenannte „Sonderbauten“. Sie benötigen ein spezielles Konzept, das sämtliche Aspekte des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes berücksichtigt. Die sind von Klinik zu Klinik verschieden und stellen die Betreiber vor besondere Herausforderungen. Brandschutzübungen wie die im Sana Klinikum Hof sind als Testlauf wichtig und können helfen, Leben zu retten. Besonders problematisch sind ältere Krankenhäuser: Im Laufe der Jahre wurden hier bauliche und/oder organisatorische Veränderungen vorgenommen, die oft nicht mit dem ursprünglich genehmigten Zustand überein- stimmen. So sind kostspielige Nachrüstungen oder Umbauten im laufenden Krankenhausbetrieb erforderlich. 

    Wer haftet nach einem Feuer? 
    Es ist die Pflicht des Arbeitgebers, Mitarbeiter, Patienten und Sachgüter zu schützen. Im Brandfall wird untersucht, ob es Mängel bei der Vorbeugung gab. Zeigen sich Versäumnisse, können Versicherungen Zahlungen verweigern oder sich die Schadenssumme von einem Schuldigen wiederholen. Kommen Personen zu Schaden, müssen sich die Verantwortlichen unter Umständen vor Gericht verantworten. 

    Wie hilft die ias-Gruppe?
    Wir beraten in allen Fragen des vorbeugenden Brandschutzes, erstellen Evakuierungskonzepte sowie Brandschutzordnungen, informieren zu geeigneten technischen Einrichtungen, schulen Mitarbeiter. Was viele nicht wissen: In jedem Betrieb müssen mindestens fünf Prozent des Personals als Brandschutzhelfer ausgebildet werden. Gern unterstützen wir auch dabei. Oft übernehmen wir komplett die Rolle des externen Brandschutzbeauftragten, je nach Bedarf des Kunden beantworten wir aber auch einzelne Anfragen.

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