Eignungsuntersuchung
Eignungsuntersuchungen werden als medizinisches Verfahren durchgeführt, um die Eignung einer Person für eine spezifische Tätigkeit zu beurteilen. Diese Untersuchung dient dazu, sicherzustellen, dass die körperliche und die geistige Verfassung der Person den Anforderungen und Belastungen am Arbeitsplatz standhalten kann. Eignungsuntersuchungen werden in unterschiedlichen Berufsfeldern und Arbeitsumgebungen durchgeführt, in denen besondere gesundheitliche Risiken bestehen oder körperliche Anforderungen erfüllt werden müssen.
Ablauf einer Eignungsuntersuchung
Der genaue Ablauf einer Eignungsuntersuchung kann variieren und wird individuell an die Anforderungen und Risiken der jeweiligen Tätigkeit angepasst. Grundsätzlich umfasst eine Eignungsuntersuchung jedoch mehrere Schritte, darunter:
- Anamnese: Zunächst erfolgt eine ausführliche Befragung der Person zur medizinischen Vorgeschichte, bestehenden Beschwerden oder Krankheiten, bisherigen Operationen, Medikamenteneinnahme und Lebensgewohnheiten.
- Körperliche Untersuchung: Eine Körperliche Untersuchung wird durchgeführt, um vitale Funktionen wie Blutdruck, Puls, Lungenauskultation, Rücken, Beweglichkeit, Gleichgewicht, Hautbeschaffenheit und weitere festzustellen.
- Funktionsuntersuchungen ergänzen die körperliche Untersuchung: wie z.B.: Lungenfunktion, Sehkraft, Hörvermögen und körperliche Fitness.
- Spezifische Tests: Je nach Anforderungen des Arbeitsplatzes können weitere spezifische Tests durchgeführt werden, z. B. Belastungstests oder berufsspezifische Untersuchungen.
- Bewertung und Entscheidung: Basierend auf ihren Arbeitsplatzkenntnissen, den Untersuchungsergebnissen und Testergebnissen trifft die Ärztin oder der Arzt eine Entscheidung über die Eignung der Person für die spezifische Tätigkeit. Dabei kann die Person als geeignet, mit Bedingungen oder unter bestimmten Voraussetzungen oder nicht geeignet eingestuft werden.
- Dokumentation und Empfehlungen: Die Ergebnisse der Eignungsuntersuchung werden dokumentiert in der Regel der untersuchten Person mitgegeben zur Vorlage beim Arbeitgebenden. Bei Eignungsuntersuchungen mit Rechtsgrundlage erhält der Arbeitgebende die Bescheinigung. Empfehlungen zur Prävention von gesundheitlichen Risiken werden nur dem Mitarbeitenden mitgeteilt. Verbesserungsvorschläge im Arbeitsschutz werden dem Arbeitgebenden mitgeteilt.
Gesetzliche Regelung in Deutschland
Die gesetzliche Regelung der Eignungsuntersuchungen in Deutschland basiert auf verschiedenen Rechtsgrundlagen. Spezielle Gesetze und Verordnungen schreiben Eignungsuntersuchungen für bestimmte Arbeitsbereiche und Tätigkeiten vor. Dazu gehören beispielsweise die Fahrerlaubnisverordnung (FeV), die Triebfahrzeugführerscheinverordnung (TfV), die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO), die Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) und die Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (LuftVZO). Zusätzlich können Eignungsuntersuchungen auch durch individual- und kollektivrechtliche Vereinbarungen festgelegt werden, wie etwa in Arbeitsverträgen, Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträgen. Hierbei muss jedoch stets der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachtet werden.
Weitere wichtige Begriffe im Zusammenhang mit Eignungsuntersuchung
Fahrtauglichkeitsprüfung: Die Fahrtauglichkeitsprüfung umfasst spezifische Tests zur Eignung zum LKW- und Busfahren.
Fahrtüchtigkeit: Bezeichnet die momentane subjektive physische und mentale Fähigkeit einer Person, ein Fahrzeug sicher und verantwortungsbewusst zu führen.
Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU): Die MPU ist eine umfassende Überprüfung der Fahreignung, die sowohl medizinische als auch psychologische Tests beinhaltet. Sie wird insbesondere bei Verdacht auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder nach schweren Verkehrsverstößen angeordnet.
Verkehrsmedizin und Verkehrspsychologie für Unternehmen (ias-gruppe.de)