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Nacht- und Schichtarbeit

Nacht- und Schichtarbeit bezeichnet Arbeitszeiten, die außerhalb der regulären Tagesarbeitszeiten liegen, also in den Abend-, Nacht- oder frühen Morgenstunden. Diese Arbeitszeiten bergen das Risiko, dass sie zu Gesundheitsproblemen wie Schlafstörungen, Müdigkeit, Stress und langfristigen Gesundheitsschäden führen. Aufgrund der Relevanz für zahlreiche Branchen und Berufe, wie beispielsweise das Gesundheitswesen, die Industrie, den Verkehr oder den Sicherheitsbereich, ist Nacht- und Schichtarbeit für viele Beschäftigte eine Herausforderung.

Nacht- und Schichtarbeit kann verschiedene Berufsgruppen betreffen, insbesondere solche, die in Branchen arbeiten, die kontinuierliche Produktionsprozesse, Dienstleistungen oder Überwachung rund um die Uhr erfordern. Diese sind zum Beispiel:

  • Gesundheitswesen: Krankenschwestern, Ärzte, Pflegepersonal und andere Mitarbeitende in Krankenhäusern, Notaufnahmen und Pflegeeinrichtungen arbeiten.
  • Sicherheitsdienste: Polizisten, Feuerwehrleute, Sicherheitskräfte und Rettungsdienste arbeiten oft in Schichten.
  • Produktion und Fertigung: Mitarbeitende in Fabriken, Produktionsanlagen und anderen Fertigungsbetrieben können in Schichtarbeit arbeiten.
  • Transport und Logistik: LKW-Fahrer, Flughafenmitarbeitende, Zugführer:in und andere Beschäftigte in diesem Bereich können Nacht- und Schichtarbeit leisten.

Wie können Arbeitgebende die Belastung der Nacht- und Schichtarbeitenden reduzieren?

Um die Belastungen von Nacht- und Schichtarbeit für die Beschäftigten zu reduzieren und ihre Gesundheit sowie Sicherheit zu gewährleisten, können Arbeitgebende verschiedene Maßnahmen einführen. Hier sind einige mögliche Maßnahmen:

  1. Regelmäßige Pausen und Ruhezeiten: Sicherstellen, dass ausreichend lange Pausen und Ruhezeiten zwischen den Schichten gewährt werden, um eine angemessene Erholung zu ermöglichen.
  2. Gesundheitsförderung und Prävention: Bereitstellung von Gesundheitsförderungsprogrammen, einschließlich Informationen und Schulungen zur Bewältigung von Schlafstörungen, Stressmanagement, gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität.
  3. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Ergreifen ergonomischer Maßnahmen, um physische Belastungen zu reduzieren, wie z.B. die Bereitstellung von ergonomischen Möbeln, Arbeitsgeräten und Ausstattung.
  4. Gut beleuchtete Arbeitsumgebung: Sicherstellen einer gut beleuchteten Arbeitsumgebung während der Nachtstunden, um die Wachsamkeit der Mitarbeitenden zu unterstützen und das Risiko von Unfällen zu minimieren.

Gesetzliche Regelung in Deutschland

In Deutschland ist die Schicht- und Nachtarbeit durch verschiedene gesetzliche Bestimmungen, Tarifverträge und betriebliche Vereinbarungen geregelt. Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) legt grundlegende Rahmenbedingungen fest, während Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen spezifische Regelungen wie Zuschläge und Arbeitszeitmodelle enthalten. Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) geben Sicherheitsstandards vor. Europäische Normen wie die DIN EN ISO 9241 bieten weitere Richtlinien zur Arbeitszeitgestaltung und ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung. Diese Regelungen stellen sicher, dass Schicht- und Nachtarbeitnehmende angemessen geschützt sind und ihre Arbeitsbedingungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

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