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Gefahrstoffe

Gefahrstoffe sind Stoffe, Zubereitungen oder Erzeugnisse, die aufgrund ihrer physikalisch-chemischen, chemischen oder toxikologischen Eigenschaften sowie ihrer Umwelteinwirkungen eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellen können. Zu Gefahrstoffen zählen unter anderem Chemikalien, Reinigungsmittel, Lacke und Lösungsmittel.

Das Thema Gefahrstoffe ist besonders relevant für Unternehmen und Beschäftigte in Industriebereichen wie Chemie, Bauwesen, Metallverarbeitung und Reinigung, aber auch für Labore, Forschungseinrichtungen sowie Handwerks- und Gewerbebetriebe. Arbeitgebende sind gesetzlich verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten zu gewährleisten, weshalb der richtige Umgang mit Gefahrstoffen von zentraler Bedeutung ist.

Maßnahmen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen zu gewährleisten:

  • Gefährdungsbeurteilung: Systematische Analyse der Tätigkeiten, bei denen Gefahrstoffe verwendet werden, zur Identifizierung möglicher Gefährdungen.
  • Substitution: Prüfung, ob weniger gefährliche Stoffe statt der Gefahrstoffe eingesetzt werden können.
  • Technische Schutzmaßnahmen: Einsatz von Absaugvorrichtungen, geschlossenen Systemen oder anderen technischen Maßnahmen, um den Kontakt mit Gefahrstoffen zu minimieren.
  • Organisatorische Maßnahmen: Einführung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren, sowie Schulungen und Unterweisungen der Mitarbeitenden.
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Bereitstellung und Nutzung von geeigneten Schutzausrüstungen wie Handschuhe, Atemschutzmasken und Schutzbrillen.

Sicherheitsstandards in Deutschland

Der Umgang mit Gefahrstoffen in Deutschland ist durch umfassende gesetzliche Regelungen und Normen festgelegt, die den Schutz der Beschäftigten und der Umwelt sicherstellen. Wichtige Regelungen umfassen:

  • Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): Zentrale Regelung, die Gefährdungsbeurteilung, Substitution, Schutzmaßnahmen und Kennzeichnung von Gefahrstoffen vorschreibt.
  • Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS): Konkretisieren die Anforderungen der GefStoffV, einschließlich der Gefährdungsbeurteilung (TRGS 400), Schutzmaßnahmen (TRGS 500) und Arbeitsplatzgrenzwerte (TRGS 900).
  • Chemikaliengesetz (ChemG): Regelt das Inverkehrbringen, die Registrierung, Bewertung und Zulassung von chemischen Stoffen und legt die Grundlage für die EU-Chemikalienverordnung (REACH).
  • DGUV-Regelwerke: Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ergänzt gesetzliche Vorschriften durch eigene Regeln und Informationen, wie die DGUV Vorschrift 1 (Grundsätze der Prävention), DGUV Regel 112-190 (Atemschutzgeräte) und DGUV Information 213-003 (Sicheres Arbeiten mit Gefahrstoffen).

Mehr zum Thema

https://www.ias-gruppe.de/sicherheit/sicherheitstechnische-beratung