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Lärm

Starker oder anhaltender Lärm am Arbeitsplatz kann eine Vielzahl negativer Auswirkungen auf die Gesundheit haben, darunter Konzentrationsstörungen, Stress, Schlafstörungen sowie Gehörschäden wie Schwerhörigkeit oder Tinnitus. Jedes unerwünschte Geräusch, das die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen kann, wird als Lärm bezeichnet. Lärm kann je nach Lautstärke und Dauer zu vorübergehenden oder dauerhaften Schäden führen. Ob ein Geräusch als Lärm empfunden wird, hängt vom Schalldruck und der Frequenz ab. Je stärker ein Geräusch ist, desto mehr Menschen empfinden es als unangenehmen. Lärm ist also nicht gleich Geräusch, sondern wird subjektiv als störend empfunden und trifft alle Menschen.

Welche Berufsgruppen sind besonders betroffen?

Besonders betroffen von Lärm am Arbeitsplatz sind Arbeitnehmende in Branchen und Arbeitsumgebungen, in denen eine hohe Lärmbelastung herrscht. Dazu gehören beispielsweise:

  • Industriearbeiter:in: In Fabriken und Produktionsstätten können Maschinen und Anlagen erheblichen Lärm verursachen.
  • Bauarbeiter:in: Baustellen sind oft von Lärmquellen wie Baumaschinen, Werkzeugen und schwerem Verkehrslärm umgeben.
  • Flughafen- und Verkehrspersonal: Mitarbeitende auf Flughäfen und im Verkehrssektor sind regelmäßig hohen Lärmpegeln ausgesetzt, sei es durch startende Flugzeuge, vorbeifahrende Fahrzeuge oder Schienenverkehr.
  • Gastronomie- und Veranstaltungspersonal: In Restaurants, Bars und Veranstaltungsorten kann Lärm durch Musik, Menschenmengen und Betriebsgeräusche stark ausgeprägt sein.

Präventive Maßnahmen gegen Lärm zum Schutz der Arbeitnehmenden

Daher ist es entscheidend, Maßnahmen zum Lärmschutz zu ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Dies kann technische Lärmminderungen, organisatorische Maßnahmen und die Bereitstellung von persönlicher Schutzausrüstung umfassen wie zum Beispiel:

Technische Maßnahmen:

  • Lärmminderung an der Quelle, d.h. Verwendung lärmarmer Maschinen, Geräte und Fahrzeuge entsprechend dem Stand der Technik
  • Schalldämmung von Räumen und Gebäuden
  • Kapselung von lauten Maschinen und Anlagen

Organisatorische Maßnahmen:

  • Abgrenzung von Lärmbereichen
  • Einrichtung von lärmgeschützten Pausenräumen
  • Lärmarme Arbeitsplatzgestaltung
  • Reduzierung der Lärmexpositionsdauer durch Arbeitsplatzwechsel

Persönliche Schutzausrüstung (PSA):

  • Gehörschutzbügel oder -stöpsel müssen getragen werden, wenn der obere Auslösewert von 85 dB(A) überschritten wird
  • Aktive Lärmschutzhörer mit Geräuschunterdrückung

Zusätzlich wird empfohlen, Lärmschutz bereits bei der Arbeitsplatzgestaltung zu berücksichtigen, regelmäßige Gehöruntersuchungen für exponierte Mitarbeitende durchzuführen und Sie zu Lärmschutzmaßnahmen zu unterweisen.

Sicherheitsstandards in Deutschland

In Deutschland gibt es verschiedene Sicherheitsstandards und Normen zum Thema Lärmschutz, die in verschiedenen gesetzlichen Regelwerken verankert sind. Die wichtigsten sind:

  • Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV): Diese Verordnung konkretisiert die Anforderungen der ArbStättV und enthält detaillierte Vorgaben zum Schutz der Arbeitnehmer vor Lärm- und Vibrationsbelastungen am Arbeitsplatz.
  • Technischen Regeln für Lärm (TRLV): Diese Regeln bieten praktische Leitlinien und Empfehlungen für die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz gemäß den Anforderungen der ArbStättV und der LärmVibrationsArbSchV.
  • DIN-Normen: Verschiedene DIN-Normen, wie beispielsweise die DIN EN ISO 9612 für die Messung von Lärmexposition am Arbeitsplatz, geben detaillierte Anleitungen und Verfahren für die Messung und Bewertung von Lärm.
  • Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG): Es verpflichtet Kommunen, Lärmkarten und Lärmaktionspläne zu erstellen, um die Lärmbelastung für die Bevölkerung zu reduzieren.

Die zentralen arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben basieren also auf der LärmVibrationsArbSchV und ergänzenden Regeln. Für den Umgebungslärm sind vor allem das BImSchG und untergeordnete Verordnungen maßgeblich.

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