Hygiene am Arbeitsplatz
Hygiene ist ein umfassender Begriff, der Maßnahmen und Praktiken beschreibt, die darauf abzielen, die Gesundheit zu erhalten, Krankheiten vorzubeugen und die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Im Arbeitsumfeld ist Hygiene ein zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzes und betrifft sowohl die allgemeine Arbeitsumgebung als auch die persönliche Hygiene der Beschäftigten.
Umfang der Hygiene am Arbeitsplatz
Arbeitshygiene bezieht sich auf die Planung, Umsetzung und Überwachung von Maßnahmen zur Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen am Arbeitsplatz. Dies schließt die Kontrolle der Luftqualität, Sauberkeit der Arbeitsräume und -geräte, die Vermeidung von Kontamination und die Einhaltung persönlicher Hygienestandards ein. Arbeitshygiene umfasst auch den Umgang mit Gefahrstoffen und biologischen Arbeitsstoffen, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.
Faktoren der Arbeitshygiene
Die Arbeitshygiene umfasst verschiedene Faktoren, die sich auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden auswirken können.
- Chemischen Einwirkungen zählen zu gesundheitsgefährdende Stoffe, die sowohl akut als auch chronisch schädlich sein können.
- Physikalische Einwirkungen umfassen verschiedene Formen von Strahlung, wie ionisierende und nichtionisierende Strahlung, sowie Schall und Vibrationen. Diese können in Form von dauerhaftem Lärm, impulsartigem Schall oder sogar Infraschall und Ultraschall auftreten. Auch Temperaturschwankungen, sei es durch Kälte, Nässe oder Hitze, sowie Arbeiten unter Druck oder in sauerstoffreduzierten Räumen sind relevante physikalische Faktoren.
- Biologische Einwirkungen wie gesundheitsschädliche Mikroorganismen, die eine negativen Auswirkung auf die Gesundheit haben spielen eine Rolle.
- Ergonomische Faktoren beziehen sich auf physische Belastungen, die durch das Heben von Lasten oder ungünstige Körperhaltungen entstehen können.
- Psychosoziale Einwirkungen sind ebenfalls von Bedeutung, da psychische Belastungen durch übermäßigen Druck, ständige Überwachung oder straffe Arbeitsabläufe die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigen können.
Maßnahmen
Um eine gute Arbeitshygiene zu gewährleisten, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen:
- Reinigung und Desinfektion: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Arbeitsbereichen, Geräten und Arbeitsmitteln sind essenziell, um Keimquellen zu minimieren.
- Lüftung und Luftqualität: Sicherstellung einer guten Belüftung und der Kontrolle der Luftqualität in den Arbeitsbereichen.
- Sanitäreinrichtungen: Bereitstellung angemessener und sauberer Sanitäreinrichtungen sowie deren regelmäßige Wartung und Reinigung.
- Hygieneschulungen: Regelmäßige Schulungen der Beschäftigten über Hygienebewusstsein und -praktiken, einschließlich der korrekten Handhabung von Gefahrstoffen und biologischen Arbeitsstoffen.
- Handhygiene: Bereitstellung von Einrichtungen für Handhygiene wie Handwaschstationen und Desinfektionsmittelspender.
- Schutzausrüstung: Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wie Handschuhe, Schutzmasken und Schutzkleidung, wenn erforderlich.
Sicherheitsstandards und Normen
In Deutschland regeln mehrere zentrale Sicherheitsstandards die Arbeitshygiene. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) bildet die Grundlage für Maßnahmen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, einschließlich Hygienevorschriften. Die Biostoffverordnung (BioStoffV) schützt vor biologischen Arbeitsstoffen wie Bakterien und Viren und legt Hygienemaßnahmen fest, insbesondere im Gesundheitswesen. Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) definiert Hygienestandards in Arbeitsstätten, etwa für Sanitäranlagen. Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) minimiert Infektionsrisiken am Arbeitsplatz, besonders in Gesundheitsberufen. Ergänzend geben die Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) detaillierte Anweisungen zur sicheren Handhabung biologischer Stoffe und zur Umsetzung von Hygienemaßnahmen.