Globally Harmonised System (GHS)
Das Globally Harmonised System (GHS) zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien ist ein weltweit einheitliches System, das von den Vereinten Nationen entwickelt wurde. Es dient der Klassifizierung und Kennzeichnung von chemischen Stoffen und Gemischen, um Menschen und Umwelt vor deren Gefahren zu schützen. Vor der Einführung des GHS existierten verschiedene Systeme zur Einstufung und Kennzeichnung, was zu Unsicherheiten im internationalen Handel und Transport sowie im Arbeitsschutz führte. Das GHS zielt darauf ab, diese Unterschiede zu beseitigen, indem es standardisierte Symbole und Klassifikationen verwendet, die weltweit erkannt werden.
Aufbau des Globally Harmonised System (GHS)
Das GHS klassifiziert Chemikalien basierend auf ihren physikalischen Eigenschaften, Gesundheitsgefahren und Umweltgefährdungen. Es umfasst 16 Klassen für physikalisch-chemische Gefahren, zehn für Gesundheitsrisiken und eine für aquatische Umweltgefahren.
Physikalisch-chemische Gefahren:
- Explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff
- Entzündbare Gase (einschließlich chemisch instabile Gase)
- Aerosole
- Oxidierende Gase
- Gase unter Druck
- Entzündbare Flüssigkeiten
- Entzündbare Feststoffe
- Selbstzersetzliche Stoffe und Gemische
- Pyrophore Flüssigkeiten
- Pyrophore Feststoffe
- Selbsterhitzungsfähige Stoffe und Gemische
- Stoffe und Gemische, die in Berührung mit Wasser entzündbare Gase abgeben
- Oxidierende Flüssigkeiten
- Oxidierende Feststoffe
- Organische Peroxide
- Korrosiv gegenüber Metallen
Gesundheitsgefahren:
- Akute Toxizität
- Ätz-/Reizwirkung auf die Haut
- Schwere Augenschädigung/ Augenreizung
- Sensibilisierung der Atemwege/Haut
- Keimzellmutagenität
- Karzinogenität
- Reproduktionstoxizität
- Spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige Exposition
- Spezifische Zielorgan-Toxizität (wiederholte Exposition)
- Aspirationsgefahr
Umweltgefahr:
- Gewässergefährdend
- Die Ozonschicht schädigend
Diese Gefahren werden durch einheitliche Piktogramme und Kategorien angezeigt, die den Gefährdungsgrad verdeutlichen.
Sicherheitsstandards und Normen in Deutschland
In Deutschland sind folgende Sicherheitsstandards und Normen im Zusammenhang mit dem GHS zu beachten:
- Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): Regelt den sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen und setzt die Vorgaben des GHS um.
- CLP-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1272/2008): Europäische Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen.
- Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS): Konkretisieren die Anforderungen der GefStoffV. Besonders relevant ist hier die TRGS 201 "Einstufung und Kennzeichnung bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen", die praktischen Anweisungen zur Einstufung und Kennzeichnung gibt.
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