Druckgeräte-Richtlinie
Die Druckgeräte-Richtlinie 2014/68/EU (auch als PED, Pressure Equipment Directive, bekannt) ist eine europäische Richtlinie, die die Herstellung, Konformitätsbewertung und Vermarktung von Druckgeräten innerhalb der Europäischen Union regelt. Diese Richtlinie wurde entwickelt, um die Sicherheit von Druckgeräten zu gewährleisten, die in verschiedenen Branchen und Anwendungen verwendet werden. Unter die Druckgeräterichtlinie fallen Druckgeräte und Baugruppen mit einem maximal zulässigen Druck (PS) von mehr als 0,5 bar. Druckgeräte sind Apparate oder Behälter, die unter Druck stehen und zur Aufnahme, Speicherung, Verarbeitung oder Freisetzung von Gasen oder Dämpfen verwendet werden.
Beispiele für Druckgeräte, die von der Druckgeräte-Richtlinie erfasst werden können, sind:
- Dampfkessel: Diese werden in vielen Industrien eingesetzt, um Dampf zu erzeugen, der für Heizung, Stromerzeugung oder industrielle Prozesse verwendet wird.
- Druckbehälter: Diese werden in der chemischen Industrie, im Öl- und Gasbereich sowie in anderen Branchen eingesetzt, um Flüssigkeiten oder Gase unter Druck zu halten.
- Druckluftbehälter: Diese werden in verschiedenen Anwendungen verwendet, einschließlich der Versorgung von Druckluft für Werkzeuge und Maschinen.
Die Druckgeräte-Richtlinie ist für den Arbeits- und Gesundheitsschutz von großer Bedeutung, da sie sicherstellt, dass Druckgeräte, die in der EU verwendet werden, den erforderlichen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Durch die Einhaltung dieser Richtlinie wird das Risiko von Unfällen und Störfällen, die durch fehlerhafte Druckgeräte verursacht werden können, erheblich reduziert. Dies trägt zur Sicherheit von Arbeitnehmenden in Branchen bei, in denen Druckgeräte eingesetzt werden, und schützt auch die Umwelt vor möglichen Gefährdungen durch Leckagen oder Unfälle mit Druckgeräten.
Normen und Gesetze
Die Druckgeräte-Richtlinie stützt sich auf verschiedene Normen und Gesetze, um ihre Anforderungen und Verfahren festzulegen. Zu den wichtigsten Normen gehören:
- EN 13445: Diese Norm spezifiziert die Anforderungen an die Gestaltung und Konstruktion von Druckbehältern.
- EN 12952 und EN 12953: Diese Normen behandeln die Anforderungen an Wasserrohrkessel und Wasserwandkessel.
- EN 286-1: Diese Norm beschreibt die Sicherheitsanforderungen für Druckgeräte und ihre Bestandteile.
Die gesetzliche Grundlage für die Druckgeräte-Richtlinie ist das EU-Vertragsrecht, insbesondere Artikel 114 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), der die Harmonisierung technischer Vorschriften in der EU regelt.
Weitere wichtige Begriffe im Zusammenhang mit der Druckgeräte-Richtlinie
- Konformitätsbewertung: Dies bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Hersteller sicherstellt, dass sein Druckgerät den Anforderungen der Richtlinie entspricht, und dies gegebenenfalls von einer Benannten Stelle überprüfen lässt.
- Benannte Stellen: Dies sind unabhängige Organisationen, die von den Mitgliedstaaten der EU benannt werden und die Konformitätsbewertung von Druckgeräten durchführen.
- CE-Kennzeichnung: Druckgeräte, die den Anforderungen der Druckgeräte-Richtlinie entsprechen, müssen mit dem CE-Kennzeichen gekennzeichnet werden, um ihre Konformität zu zeigen.
- Risikobewertung: Dies ist ein Prozess, bei dem die potenziellen Gefahren eines Druckgeräts identifiziert und bewertet werden, um angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
- Inverkehrbringen: Dies bezieht sich auf den Akt des Anbietens von Druckgeräten auf dem EU-Markt.